Der Exotische

 

Bei den Appenzeller Sennenhunden trat früher die havannabraune Grundfarbe recht häufig auf. In vielen Würfen gab es braune Welpen, diese wurden aber sofort eliminiert, da das Braun als Fehlfarbe galt.
(Wenn ich von braunen Welpen rede, sind diese natürlich auch dreifarbig, havannabraun-braun mit weissen Abzeichen. Der Appenzeller Sennenhund ist ausschliesslich dreifarbig, (ob die Grundfarbe nun schwarz, braun oder Schilt ist)

In den 60er Jahren beschloss der Klub, das aus schwarzen Eltern gefallene braune Welpen im Anhang des SHSB mit dem Vermerk „zur Zucht gesperrt“ eingetragen werden können.

Im Zwinger v.d. Gartegg gab es darauf hin mit dem Braunvererber Rüden Sieger v.d. Gartegg mit verschiedenen Hündinnen 15 braun/schwarze Würfe. 14 Misch-Würfe gab es mit dem Rüden Baldo v.d. Ilfis. Das zeigt wie weit verbreitet bei der recht schmalen Zuchtbasis die rezessive Anlage für havannabraun war. Es wurden mehr braune Welpen gezüchtet als offiziell registriert wurden. Viele Züchter verschwiegen oder töteten braune Welpen oder sie wurden ohne Abstammungsurkunden verkauft.

An der Int. Hundeausstellung in Lausanne, 17.9.1972 waren zum ersten Mal braune Appenzeller zu sehen. Die beiden am 21.9.1971 geworfenen Rüden Dior und Dolf v.d. Gartegg. Damals war dieser Farbschlag weder vom Klub noch von der SKG anerkannt. Man wollte die Reaktion beim Publikum prüfen, andererseits die Hunde einmal richtig beurteilen lassen, abgesehen naürlich von der Farbe. Bei den Besuchern erregten sie allgemeines Interesse und auch grossen Gefallen.

Nun wurde von der SKG ein Zuchtversuch bewilligt. Zwei schöne braune Rüden standen bereits zur Verfügung. Es war vorgesehen zwei schwarze Hündinnen mit diesen Rüden zu verpaaren. Die fallenden Welpen waren alle Stammbaum berechtigt.

1975 wurde an der Generalversammlung mit grossem Mehr der Beschluss gefasst die braune Variante abzuweisen. Im Juli 1979 wurden havannabraune Welpen als standartwidrig erklärt und waren anlässlich der Wurfkontrollen auszumerzen. Eine Eintragung im Anhang des SHSB war also nicht mehr möglich.

1982 wurde der havannabraune Appenzeller wieder anerkannt. Der Beschluss kam nach ausgiebigen, aber fairen Diskussionen zustande und war damit sofort verbindlich geworden. Ein Relikt blieb allerdings erhalten: Braune Appenzeller dürfen nicht mit braunen, sondern nur mit schwarzen verpaart werden. Diese Regelung ist aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbar, denn sie dient nur den Havannagegnern. Wenn sich ein Züchter gerade auf Braun spezialisieren möchte, ist ihm der sicherste Weg zu braunen Hunden verbaut. Braun mit Braun ergibt immer Braun; Braun mit Schwarz hingegen ergibt rein rechnerisch 50% Braun – in der Praxis aber kann auch der ganze Wurf schwarz sein.

 

Die SCAS Zuchtkommission berichtet…….. aus dem Jahr 1982

Wie wohl die meisten unserer Mitglieder wissen, kommt es seit jeher hin und wieder vor, dass in einem Wurf ein oder mehrere Welpen mit dunkelbraunem Mantel fallen. Diese Beobachtung machte man schon seit Menschengedenken. Da diese „Sonderlinge“ immer genau den gleichen Farbton aufweisen, und in der Farbzeichung immer den schwazen Hunden entsprechen ist eindeutig erwiesen, dass dieser Farbschlag reinerbig in unserer Rasse verankert ist.
Falls Sie es noch nicht wissen sollten: Die GV in Bern hat den braunen Appenzeller Sennenhund anerkannt. Der Beschluss ist damit sofort verbindliche geworden. Sie werden sich mit Recht fragen, was sich nun alles ändern werde. Ich bin der Meinung, dass dieser Entscheid für unseren Klub zwar von historischer Bedeutung ist, die Auswirkungen aber doch nicht überschätzt werden dürfen. Neu können also braune Welpen im Wurf belassen werden. Selbstverständlich haben sie Anrecht auf einen Stammbaum, können ausgestellt und zur Zucht verwendet werden. Mit einem Satz ausgedrückt: Sie sind dem „Schwarzen“ gleichgestellt. Damit sind diese von der Natur immer wieder offerierten „unehelichen“ Appenzeller legitim geworden.

Anmerkung des Sekretärs:
Die oben erwähnten braunen Hunde dürfen ja nicht mit den „roten“ Bastarde („Frisch“ genannt), die man noch öfters im Appenzellerland/Toggenburg trifft, verwechselt werden. Diese letzteren sind nur 2-farbig, wogegen unsere „Braunen“ immer 3-farbig sind, indem an Stelle des Schwarz ein schönes sattes, dunkles Schockoladebraun tritt, die weissen und die rot-braunen Abzeichen aber dieselben sind. Letzere sind vielleicht etwas heller als üblich.

 

 

Sogar in der heutigen Zeit sind leider immer noch bei vielen Züchtern havannabraune Appenzeller verpönt und werden diskriminiert. Einige Züchter fürchten, völlig zu unrecht, dass der braune Appenzeller den schwarzen verdrängen könnte. Andere wieder behaupten sogar, dass der Braune eine "Gen-Krücke" sei und Krankheitsanfälliger ist als der Schwarze. Das ist eine sehr dumme Aussage und zeugt von Unwissenheit!
Das rezessive Gen für die havannabraune Farbe ist seit jeher in unserer Rasse vorhanden. Das Allel b ist eine Genvariante, die nicht mit gesundheitlichen Nachteilen verbunden ist.

Die havannabraunen Hunde sind, was die Gesundheit angeht, genauso gut oder schlecht wie die Schwarzen – und was schön ist, liegt sowieso im Auge des Betrachters oder Käufers!

Dass der braune Appenzeller eine Bereicherung für unsere Rasse ist, muss nicht speziell betont werden.

Die hellen Augen und Nasen, die mit dem braunen Farbschlag verbunden sind, wirken auf manche Hundefreunde irritierend, auf andere dagegen faszinierend.

Wichtiges Indiz für echtes havannabraun mit den Allelen bb ist das Fehlen jeglichen schwarzen Pigments, nicht nur in den Haaren, das u.a. einen braunen Nasenspiegel und ein ockerfarbenes Auge bewirkt. Hervorgerufen wird diese Färbung durch eine veränderte Eumelanin-Struktur, die das normalerweise schwarze Eumelanin braun erscheinen lässt.

Havannabraun kann sich in verschiedenen Abstufungen zeigen, von Schokoladen- bis Bronzefarben.

 

 

 

 

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